Das Gewicht beim Wohnmobil packen spielt eine große Rolle. Mit dem Wohnmobil verreisen hört sich unkompliziert an: Alles was ihr braucht, müsst ihr einfach ins Fahrzeug packen und rein ins Vergnügen. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. Beim Packen müsst ihr darauf achten, dass ihr nicht zu viel mitnehmt. Denn beim Campen zählt jedes Kilo. Damit ihr nicht das zulässige Gesamtgewicht von z. B. 3,5 Tonnen überschreitet, geben wir euch einige Tipps mit auf den Weg. Einige Vorkehrungen haben wir schon in unseren Wohnmobilen beim Kauf umgesetzt, einiges könnt ihr selber noch dazu beitragen, um euer Gewicht zu reduzieren.
Wie berechne ich mein Zuladungsgewicht?
Zulässiges Gesamtgewicht – Masse in fahrbereitem Zustand = Mögliche Zuladung
Masse in fahrbereitem Zustand:
Zunächst einmal eine Begriffserklärung, was bedeutet denn Masse im fahrbereiten Zustand? Bei der „Masse in fahrbereitem Zustand“ handelt es sich um keine dehnbare Auslegung, sondern um eine möglichst realistische Berechnung dessen, was euer Kraftfahrzeug tatsächlich auf die Waage bringt. Sie wurde von Amts wegen exakt definiert. Laut „EU-Verordnung 1230/2012“ handelt es sich um das Leergewicht eines betriebsbereiten Fahrzeugs PLUS
- 90 % gefüllten Kraftstofftanks
- voll aufgefüllten Vorrat an Wasser
- volle Gasflasche mit 24 kg
- Bordwerkzeug,
- Ersatzrad oder Reifenfüllset
- 1 Fahrer mit 75 kg
Gewicht berechnen für unser Wohnmobil Pfritzi
3,5 t – ca. 3,05 t = 450 kg Zuladung
Markise, Solar und Campingzubehör abgezogen, bleibt ein Zuladungsgewicht von ca. 300 kg bei unsere Pfritzi.
Ihr seht das ist nicht viel. Aus diesem Grund muss sparsam gepackt werden!
Wo kann Gewicht eingespart werden?
In der Küche
Spezielles Campinggeschirr ist platzsparend und leicht. Diese Erfahrung haben wir mittlerweile mit vielen Dingen für die Küche machen dürfen. Wir selbst nutzen Becher, Kochgeschirr, Besteck und Teller aus dem Campingbereich und sind damit mehr als zufrieden.
Bei den Campingmöbeln
Leichte Stühle und ein Tisch aus Aluminium sparen einiges an Gewicht. Eine grundlegende Art und Weise, um Gewicht einsparen zu können, ist die Anschaffung von speziellen Campingmöbeln aus extra leichten und trotzdem widerstandsfähigen Materialien. Campingstühle und ein dazu passender Campingtisch gehören dabei zur obligatorischen Ausstattung in jedem unserer Wohnmobile.
Wäsche lieber waschen als einpacken
Seid ihr mehrere Wochen unterwegs, könnt ihr problemlos unterwegs waschen. Wir nutzen auf unseren Reisen immer Waschsalons oder auch Waschmaschinen auf Supermarktparkplätzen. Die meisten Campingplätze haben ebenfalls Waschmaschinen, die ihr manchmal kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr nutzen könnt. Denn weniger Kleidung bedeutet weniger Gewicht.
Wasser vor Ort befüllen
Übernachtet ihr meistens auf Stell- und Campingplätzen, könnt ihr den Wassertank für die Fahrt nur teilweise (z.B. mit 20 Litern) befüllen. Das reicht für das Kochen, Toilettenspülung und sonstiges aus, ihr spart euch dadurch Gewicht von ca. 100 kg ein.
Lebensmittel vor Ort kaufen
Wer vor Abreise noch Lebensmittelvorräte im Wohnmobil bunkert, verschwendet ggf. viel Gewicht. Nehmt nur mit, was ihr in den nächsten Tagen benötigt, aber nicht den kompletten Vorrat für vier Wochen! Wir empfehlen euch, lediglich für die ersten 1-2 Tage genügend Lebensmittel dabei zu haben und dann lieber vor Ort einkaufen zu gehen. Vermeidet zusätzlich unnötig viele Getränkeflaschen, da diese extrem stark ins Gewicht fallen.
eBook statt Bücher spart Gewicht
Fahrt ihr als Familie in den Urlaub, kann die Summe der Reiselektüre aller Familienmitglieder schon ein paar Kilos auf die Waage bringen. Dank eBook könnt ihr mehrere Bücher digital mit in den Urlaub nehmen, ohne nennenswertes Mehrgewicht.
Leichtes Bettzeug
Ihr denkt vielleicht gar nicht daran, wenn ihr nach schweren Gegenständen im Wohnmobil sucht, doch bei eurem Bettzeug kommt schnell einiges zusammen: Mit schweren Kissen, Decken und Überzügen seid Ihr schnell bei 10-20 kg für zwei Personen. Die Hälfte davon könnt ihr locker einsparen. Bei Daunendecken müsst ihr auf das sogenannte “Füllgewicht” achten, und schon eine leichte Daunendecke mit circa 300 g Füllgewicht kann von Frühjahr bis Herbst genügen. Im Sommer nutzen wir im Süden nur unser Deckenüberzug, und alles andere lassen wir zu Hause.
Ersatzreifen oder Pannenkit
Mehr und mehr Wohnmobilhersteller gehen dazu über, gleich gar keinen Ersatzreifen mehr zu verbauen. Und wer nur in Mitteleuropa auf guten Straßen zum nächsten Campingplatz fährt, kann tatsächlich darauf verzichten. Schließlich fahren mittlerweile auch sehr viele PKW ohne Ersatzrad herum, und ihr spart euch ca. 25 kg. Wir haben für unsere Wohnmobile direkt auf Ersatzreifen verzichtet und unsere Wohnmobile mit dem Pannekit ausgestattet.
SAT-Anlage und Fernseher
Gewichtsersparnis durch fehlende SAT-Anlage. Unsere Wohnmobile und Kastenwagen werden alle ohne SAT-Anlage und Fernseher angeboten. Ein Grund ist, dassdurch immer mehr Streaming Angebote die SAT-Anlage und mit ihr gleich auch der TV bald der Vergangenheit angehören werden. Denn gutes Internet reicht aus, und das iPad oder der Laptop verwandeln sich in einen TV. Wenn abzusehen ist, dass ihr lange Zeit keinen Zugang zu stabilem Wifi haben werdet, könnt ihr euch vorsorglich Filme oder komplette Serien herunterladen und diese später zu beliebigen Zeitpunkten anschauen.
Fazit
Wie und wo man im Wohnmobil Gewicht einsparen kann bzw. will, das ist sehr individuell bestimmt. Deshalb sollte jeder für sich alleine Prioritäten setzen und sich überlegen, was wirklich nötig ist und was notfalls auch noch vor Ort besorgt und somit aus dem Wohnmobil entfernt werden kann. Es ist die Summe dieser Maßnahmen, die am Ende Wirkung zeigt. Daher zahlen sich die Gewichts-Spar-Maßnahmen auf alle Fälle aus, wenn man sich bereits nahe der 3,5 t-Grenze bewegt.
Wichtig ist, dass ihr euch des Themas bewusst seid und schon vor der Reise dementsprechend vorsorgt, damit ihr das zulässige Gesamtgewicht nicht überschreitet.
Wenn ihr Lust habt mehr über unsere Reisen zu erfahren, dann folgt uns:
